Dienstag, 31. August 2010

noch ein schöner Tag (30.8.)


Hab keine Zeit viel zu schreiben. Daher heute nur in Stichpunkten. Is eh besser, ich verbringe viel zu viel Zeit mit dem Block. Ich werde das zukünftig etwas zurückstellen und hauptsächlich ein paar Fotos hochladen.

Also, heute Meeting mit der Studentenkoordinatorin - total nett! Das ist soo cool, dass man hier alle beim Vornamen nennt. Sogar die Profs, hab ich gehört.
Viiielee Introduktionen für mein Studienprogramm.
Es gibt lectures die lauten "one-student-one-minute-presentaton". Da freu ich mich drauf. Jeder präsentiert ein Foto und kann eine Minute etwas dazu sagen. Find ich super. Ich hab auch schon ein Foto:


Von einem Studenten bekam ich eine Privatführung durch das Gebäude. Die sind so gut ausgestattet! Neben den vielen Arbeitsplätzen, zwei Laboren und einer eigenen Galerie, sogar ne Studentenküche im Aufenthaltsraum mit über vier (!!) Mikrowellen. :-) Die habe ich in Essen oft vermisst. Das Gebäude ist wunderschön. Überall hängen Fotos und studentische Arbeiten. An der Decke vom Treppenhaus hängt ein Vogel, geformt aus Federbällen.

Danach hatte ich noch ne Stunde bis zum Welcome Meeting. Hab mich in ein Café gesetzt und gelesen. Diesmal war mir das egal mit dem Twilight-Buch und was andere von mir denken. Ja ok, ich habs vermieden es offen auf den Tisch zu legen. ;-)
Beim Meeting hab ich die Französin, Florence wiedergetroffen. Es hat sich eine kleine Gruppe gebildet. Alle total nett! Wir haben dann den ganzen Nachmittag zusammen draußen in einem Café im schönen Altstadtteil Haga gesessen.





Hauptgebäude der Uni Göteborg
In Haga gibs ganz viele kleine (teilweise teure)
Lädchen, Antiquariate und Cafés




ein Second Hand CD und LP Laden
ein Babystuff Laden mit dem originellen Namen "gaga"- fand ich süß ;-)

jetzt hab' ich doch mehr geschrieben als geplant...

Samstag, 28. August 2010

gleich zweimal schmarotzt



Habe mich den Mädels zu ihrer Citytour angeschlossen. Es waren unfassbar viele Austauschstudenten dort. Wir haben in kleinen Gruppen eine Art Rally gemacht. Jede Gruppe hatte ein Maskotchen, welches in unterschiedlichen Situationen fotografiert werden sollte.
Es war ganz witzig auf diese Weise die Stadt kennenzulernen. Unsere "mother" und unser "father", wie die Tutoren genannt werden, haben uns nebenbei ein paar wissenswerte Dinge erzählt oder Shoppingtips gegeben.

Chalmers Studenten
vorne rechts Jenny und Ying
Man muss übrigens fast überall Nummern ziehen.
Ob am Empfang der Touristeninformation
oder beim Fischmarktstand.
Das weiß-rote Bürogebäude wird hier "Lippenstift" genannt. Auf der Aussichtsplattform soll man einen guten Blick über die Stadt haben.

Ziel der Tour war ein Baguetteempfang vor einem gekrönten Gebäude, welches ich in den letzten Tagen schon eimal gesehen habe und mich gefragt habe was es ist. Ich muss das nochmal genau nachlesen... Oben standen jedenfalls alte Kanonen. Der Aufstieg erfolgte über 192 Stufen.
Da Jenny und Ying schon nach Hause gegangen waren, habe ich mich einfach einer anderen Gruppe angeschlossen. Ich muss zugeben, ich war des englisch Sprechens müde und hörte zufällig, dass sie deutsch sprachen. Ich dachte, das würde mich ein wenig entspannen, aber im Gegenteil, deutsch zu sprechen passt nicht hierher. Außerdem kann ich mich nicht mehr richtig artikulieren, wenn ich mehrere Sprachen gleichzeitig im Kopf habe. Das hatte ich dann auch satt.

Ich war insgesamt in einer ruhelosen Stimmung und wusste nicht so richtig wo ich hingehörte. Später stellte sich auch noch heraus, dass ich mich mittlerweile nicht mehr unter Chalmers Studenten befand, sondern an eine Gruppe ERASMUS Studenten von der Universität Göteborg geraten war, die zufällig auch eine Rally machten. Also die Uni an der auch der Designbereich angeschlossen ist. Unser Fachbereich hat sein welcome progam aber erst Anfang nächster Woche. Oh Gott, hoffentlich nicht noch eine Rally... obwohl das für mein Orientierungsproblem sicher ein gutes Trainig wäre.
Ich habe übrigens Hanna unter den Chalmers Studenten getroffen. Leider konnten wir uns nicht austauschen, weil ich sonst meine Gruppe verloren hätte.

Baguette Picknick
Es waren unangenehm viele Deutsche unter den Studenten. Ich habe mich mit einer sehr sympathischen Französin unterhalten. Ich hoffe, dass ich sie bei der Begrüßung durch den Bürgermeister am Mittwoch wieder treffe.
Die Austauschstudenten bekommen Prepaidkarten für das schwedische Handynetz. Ich habe mir auch eine geben lassen, da ich nicht sicher war, ob sie die am Montag auch noch verteilen.



Heute Abend bin ich eingeladen zu einer Chalmers Party zu kommen. Vorher treffen wie uns bei jemandem zuhause. Ich bin total kaputt, aber ich fahr trotzdem mal hin.

ERASMUS Studenten Uni Göteborg vor dem Kunstmuseum
Die dreispurige Vasagatan.
Wobei die mittlere Radfahrern und Fußgängern vorbehalten ist.
Ach, ich mag die Schweden. Die sind so wunderbar organisiert.

Freitag, 27. August 2010

8 Stunden shoppen und müde Füße



Jenny, Ying und ich waren heute Shoppen. Später natürlich auch bei IKEA. ;-) Wir flanierten neben einigen Modegeschäften auch durch eine wunderschöne Markthalle. Es gab dort eine riesige Auswahl an schön hergerichteten Delikatessen...mmmh.




























Ich war die Fashionläden bald satt und hatte Hunger. 
Bei IKEA haben wir erstmal was gegessen. 
Dort kaufte ich mir den kleinen Elch. Ich kann Schweden
ja nicht ohne Souvenir verlassen.

Jenny · Lena · Ying















In den Bussen und Straßenbahnen gibt es kleine blaue Automaten, an die du deine Monatschipkarte halten musst, um sie zu aktivieren. In Schweden ist es nicht unüblich alles mit Kreditkarte zu bezahlen, so auch an den Ticketautomaten für Einzeltickets, die sich ebenfalls in der Bahn befinden. Und wenn du im Supermarkt bar bezahlst und Kleingeld zurückbekommst, erhälst du das nicht aus den Hand der Kassiererin, sondern von einem Kleingeldspender, vergleichbar mit denen in deutschen Bussen.








Donnerstag, 26. August 2010

Guten Morgen Tag 4

Ich bin um 9:30 aufgewacht, froh etwas länger geschlafen zu haben, und bin total nervös. Mein ganzer Körper kribbelt, weil ich nicht weiß, was mich heute erwartet, welche Gefühle meinen Tag bestimmen werden. Ich muss etwas unternehmen, aber ich habe keinen Bock mehr alleine zu sein! Richard putzt schon wieder, der hat echt nen Knall...
Ich versuche jetzt den Tag ganz normal zu starten. Mit einer Dusche, meinem italienischen Kaffee und dem Rest Boxhornkleekäse... ach, warum mach' ich mir so viele Gedanken? Das macht alles nur noch schwerer.
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Ein wunderschöner Tag.

Heut war ein wirklich schöner Tag. Die Sonne schien ununterbrochen, als wollte Sie mir sagen, Lena, du packst das, guck mal wie schön es hier ist. Gegen eins habe ich, ausgerüstet mit Kamera und Lektüre, das Haus verlassen und gleich mein erstes Foto geschossen. Dazu gibt es eine kleine Geschichte. Vor ein paar Tagen sagte ich zu Pierre, wenn ich einmal mein eigenes kleines Häuschen habe, muss vor der Fassade eine Bank stehen, auf der ich den ganzen freien Tag sitzen und das Leben davor beobachten kann. Oder morgens in der Sonne mein Müsli löffel.
So stell ich es mir zwar nicht vor, aber ich kam nicht umhin ein Foto zu machen.


Da ich keine Lust hatte wieder ein Ticket zu kaufen und mir in der Innenstadt die Füße abzulaufen, entschloss ich mich die Umgebung zu erkunden.
Ich landete erst an einem Spielplatz, wo ich gefühlte 2 Stunden ein Wippding besetzte - ich hätte es selbstverständlich für jedes Kind freigegeben - und meinen Reiseführer durchstöberte.


Belebt von der Sonne, hatte ich jede menge Spaß. Auch wenn ich heute wieder allein unterwegs war, war es doch ein ganz anderes Gefühl, als noch vor zwei Tagen.


Eigentlich habe ich nicht viel gemacht, außer mir von zeit zu zeit ein anderes Fleckchen Sonne zu suchen.


Zwischendurch habe ich mir eine Pizza gekauft und bin mit dem Karton umhergewandert, auf der Suche nach einem sonnigen Rastplatz, aber leider hatte ich mich für eine Richtung entschieden, in die ich an einer Straße entlanglaufen musste. Bevor die Pizza nun vollkommen auskühlte, setzte ich mich kurzentschlossen an den Rand eines Waldes, den die Straße umsäumte.


Ich hatte keine Lust weiter der Straße zu folgen und ging abenteuerlustig quer durch den Wald. Ich kam mir vor wie ein Trampel.
Plötzlich kam mir der Gedanke, was ist, wenn mir auf einmal ein Elch begegnet und mich die Böschung runter jagt? So absurd der Gedanke auch war, er ließ mich erstmal nicht mehr los.
Ich kletterte immer weiter durch den Wald und einen verwachsenen Hügel hinauf, bis die Baumkronen unter mir verschwanden, ich mich umdrehte und das Panorama, das sich mir ergoss nicht fassen konnte. Es war eher die Höhe, die ich nicht fassen konnte. Dass mir nach dem bisschen Gekraksel mir eine derartige Aussicht geboten wird.



























Ich konnte die Brücke sehen, die ich mit der Fähre passiert habe und sogar das Riesenrad in der Nähe der Einkaufsstraße. Ich verbrachte 2 Stunden dort oben, da ich mir den Sonnenuntergang nicht entgehen lassen wollte. Ich hatte mir zuvor im Supermarkt Kokosbullar gekauft, in die ich nun genüsslich reinbiss.




Auf dem Rückweg hätte ich mich beinahe zweimal verlaufen. Gleich auf dem Berg schon, weil ich von meinem Rastplatz einen Weg entdeckte, den ich nehmen wollte, um nicht wieder durch den Wald zu müssen - das hätte nach Sonnenuntergang unheimlich werden können. Diesen Weg fand ich aber nicht mehr, dabei war ich mir sicher, dass er direkt an dem abseits gelegenen Haus vorbeiläuft. Jetzt war das Haus aber auch verschwunden. Ich begann mir Sorgen um meine Verfassung zu machen. Ich hatte nicht mehr daran gedacht, dass ich zum Sonnenunterganggucken noch weiter rauf gestiegen bin und das Haus hinter mir gelassen hatte. Ich bin echt ein verpeiltes Wesen...
Mein zweiter Irrweg begann, weil ich mich nicht mehr erinnerte, ob unser Haus rechts oder links von den Schienen lag.
Als ich gerade darüber fluchte, dass die Häuser hier alle gleich aussehen, stellte ich fest, dass ich bereits neben der Fassade von Nr. 5 stand.




Mittwoch, 25. August 2010

Relaxen und gaaaanz langsam gewöhnen

Heute lag ich den ganzen Tag im Bett.
Ich bin um 8 h aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Im Grunde war ich auch ausgeschlafen, aber ich wollte nicht dass der Tag so früh anfängt. Dann hätte ich ja noch mehr Stunden rumkriegen müssen. Ich blieb also liegen. Und blieb liegen und liegen. Gegen 10 h nahm ich meinen Laptop und begann diesen Blog hier zu erstellen. Bis auf eine kurze Essenspause beschäftigte ich mich mit nichts anderem heute. Und es tat gut. Ich habe das nunmehr nicht so fremde Bett ausgiebig für mich eingenommen. Habe mich abgelenkt und mir Zeit gelassen. Im Verlauf des Tages wurde ich immer besser gesinnt. Jetzt am Abend ebbt es ein bisschen ab, weil wieder die Angst vor dem nächsten Tag bevorsteht.
Irgendwann bekam ich Hunger und hatte sogar Lust mit Richard zu Essen, als er kochte. Es war sehr lecker. Er fährt wahrscheinlich morgen nach Frankreich. Gestern dachte ich noch, ich kann hier nur leben, wenn er nicht da ist. Mittlerweile glaube ich, dass ich mich schneller an die Situation gewöhne als gedacht.
Nachdem ich heute so viel rumlag, habe ich morgen sicher Lust wieder raus zu gehen. Und wenn nicht, ist es auch egal. Vielleicht schreibe ich jemandem auf Couchsurfing, der Lust hat mit mir etwas zu unternehmen. Gestern habe ich Maliza, einem Mädel, an deren Wohnung ich interessiert war, geschrieben und sie gefragt, ob sie sich mit mir treffen mag, aber sie ist momentan leider in Stockholm.

Es ist ganz schön windig hier. Das gefällt mir. Die Bäume rauschen, Türen klappern und wenn ein Fenster auf ist Pfeift es ganz laut. Der Wind weht die dicken Regenwolken ebenso überraschend weg, wie er sie hergebracht hat. Meine Zimmertür schlägt so laut und nervig im Schloss hin und her, dass ich ein Stück Papier dazwischen klemmen musste. Eigentlich alles ganz witzig.

Da seht ihr auch mein neues Kissen. Die gelben Tupfen sind viele kleine Krönchen :-)