Mittwoch, 8. September 2010

Picknick (5.9.)


Das Schaf oben ist für Mama. :-)

Am Sonntag haben wir uns mittags zum Picknicken getroffen. Es war sehr üppig und lecker. Ich habe vormittags seit langem wieder eine Schüttelpizza gemacht. In der ersten Woche hatte ich kaum Muße in dieser Bude groß zu kochen und leckere Sachen einzukaufen, aber an dem Sonntag hatte ich Lust, vor allem weil ich lange nichts mehr gebacken hatte, da in Essen unser Ofen kaputt war.
Der Park, in dem wir uns getroffen haben, ist großartig. Beinahe wie die Gruga in Essen. Es gibt dort auch eine Bimmelbahn... :-)


Später kamen noch mal so viele Leute dazu und brachten Nachschub. Nachdem wir so gut wie alles aufgegessen hatten spazierten wir durch den Park. Dort gibt es einen Streichelzoo, ein Seerobbenbecken, Ponys, jede Menge Ziegen und zwei Elche (!) Wir haben uns gefreut wie kleine Kinder, wenn wir ein Eichhörnchen vorbei hüpfen sahen oder eine Robbe angeschwommen kam... Nur mit der Sprache war es manchmal kompliziert, weil man oft den englischen Begriff für das jeweilige Tier nicht kannte. Bis wir das Elchgehege erreichten, hatte ich keine Ahnung was unser Ziel ist, als alle von einem moose sprachen...


Kotoi · Bart · me · Linnea · Haruka · Rie

Mein Moodpic ist heute fischig, aber ich kann mich noch nicht entscheiden, welches der beiden ich übernehme.



Fischfestival (4.9.)


Am Samstag waren wir auf einem faszinierenden Fischmarkt. Lea ist über eine Internetseite darauf aufmerksam geworden. Es war überwältigend. Wir konnten eine Menge probieren. Ich habe mir ein Glas eingelegte Heringe gekauft. So leckere Heringe habe ich noch nie gegessen - aber verdammt fettig! Außerdem konnte man sich Rezepte-Broschüren mitnehmen - auf schwedisch zwar, aber Rezepte zu übersetzen dürfte nicht schwierig werden. Hab mir schon etwas ausgeguckt, das ich zum nächsten Buffet mitbringe: Tortillabröd mit einer Crème aus Phiadelphia, räkör (Garnelen), Rukola und parmesanost (ost = Käse)

auf dem Weg zum Fischmarkt. Kumiko, Rie und Greta.
Kumiko probiert gerade die Lakritze, die wir am Vortag im Godis Laden gekauft hatten.

Nach dem Markt bin ich für einen Tee mit zu Greta nach Hause gekommen. Wir haben viel gequatscht und den Rest von ihrem Flammkuchen aufgegessen - habe mir das Rezept geben lassen, weil ich doch so oft überfragt bin, was ich kochen soll. Wir haben uns dann entschlossen Abends in das Independent-Kino zu gehen und uns "Mine Vaganti" auf italienisch mit schwedischem Untertitel anzusehen. Ich hatte ihn in Deutschland schon gesehen, ein sehr schöner Film, kann ich nur empfehlen. In Deutschland ist er unter dem Titel "Männer al dente" rausgekommen. Es war schön, der italienischen Sprache zu lauschen, aber ich habe kaum etwas verstanden, es war einfach zu schnell. Ich wusste nie ob ich zuhören oder den schwedischen Untertitel lesen soll. Mal habe ich auf dem einen Weg ein paar bekannte Wörter aufgeschnappt, mal auf dem anderen. Kino heiß auf schwedisch bio.
Obwohl es eigentlich ein schöner, sonniger und ereignisreicher Tag war, war ich dennoch in einer unwohlen Stimmung, die von gemischten Gefühlen getragen wurde. Hier mein Bild für heute:

Museum, Sushi, Süßes und 1.Party (3.9.)


Am Freitag war ich mit Kumiko im Kunstmuseum. Wir haben uns die ständige Sammlung und eine aktuelle Ausstellung mit Postmoderner Kunst von den 50ern bis heute angesehen. Der Eintritt war für Besucher unter 25 frei. Ich habe gehört, das sei hier in vielen Museen so. :-) Wir haben nicht alles geschafft, da wir schon um 17h rausgeschmissen wurden. Wir gehen einfach nochmal hin - is ja frei ;-)
Danach haben wir noch zwei Galerien besucht, von der ich gelesen hatte, dass in einer davon eine Vernissage stattfindet. Es war aber nicht so dolle... Das obige Bild ist dort entstanden.
Kumiko hat sich freundlicherweise immer wieder gerne für meine Inszenierung zur Verfügung gestellt... ;-)
Nach dem Besuch in der Galerie, sind wir eine Weile durch die Straßen getingelt und kamen an einem Sushi Laden vorbei. Ich hatte Lust eine kleine Rast zu machen und mich dort hinzusetzen, war mir aber nicht sicher, ob Kumiko etwas essen will oder ob es ihr zu teuer ist. Ich habe sie vorsichtig gefragt, aber wir haben ein bisschen aneinander vorbei geredet und sind dann weiter gezogen, bis sie nach 200 m auf den Gedanken kam, man könnte sich ja eine Platte teilen. Ich sagte mit Begeisterung zu und wir gingen zurück.
Es war unglaublich gemütlich mit ihr. Kumiko trug einen Ratgeber über japanische Lebensart für Europäer mit sich und hat mir daraus ein paar Sushimanieren offenbart. Zum Beispiel, dass man nicht auf den Chopsticks rumkaut oder mit ihnen über den verschiedenen Sushiteilen kreist, während man sich für eines entscheidet. Nicht dass ich einen dieser Fehler begangen hätte. ;-)
In dem Buch war zufällig ein japanisches Volkslied abgedruckt, dass ich im Schulchor gelernt hatte und schon seit Jahren versuche wieder zu finden. Ich habe mich über den Fund gefreut und sie sich, darüber dass ich das Lied kenne. Sie und Kotoi kennen ein deutsches Lied: "Sah ein Knab ein Röslein steh'n..."
Das japanische Lied beginnt so: "Sa-ku-ra sa-ku-ra yo yo ino so ra wa". Es war wirklich ein schöner Tag. Ich verstehe mich sehr gut mit Kumiko. Sie brachte mir bei einen Origamischwan zu falten. Aber fragt mich nicht, ob ich das nochmal ohne Anleitung hinkriege ;-)
Nach unserer Mahlzeit haben wir uns auf den Weg zur Party gemacht und kamen an einem enormen Godis Laden vorbei. "Godis" ist schwedisch und heißt Süßigkeiten. Den mussten wir uns ansehen! Und kamen natürlich nicht drumrum, das ein oder andere Zuckerteil zu probieren... Kumiko erzählte, dass sie gar nicht auf extrem süßes steht, aber für Schokorosinen ist sie zu haben. Außerdem brachte ich sie dazu gezuckerte Lakritze (wie "Katjes Salzige Heringe") zu testen. Sie kannte es nicht und als Rie später fragte wonach es schmeckt, konnte sie es nicht beschreiben. Ich weiß ehrlich gesagt auch keine Beschreibung für Lakritz.




Auf der Party im Studentenwohnheim war ganz witzig. Es war das selbe Wohnheim, in dem ich Kumiko, Kotoi und Haruka zum ersten Mal begegnet bin. Jedes Getränk hat nur 1 Euro gekostet und das Bier hat nach Bier, nicht nach Wasser geschmeckt.


Die Musik war ok. Als alle Leute, die ich kannte weg waren habe ich ein bisschen getanzt. An dem Abend wurde ich zwei mal für eine Französin oder eine Italienerin gehalten. Find ich ja super, dass mein deutscher Akzent nicht so offensichtlich ist, wie bei manch anderen. :-)

Lea, Rie, Linnea, Kumiko, me, Greta, Mona
Als ich gegen 3:00 überlegte mich auf den Heimweg zu machen - ich wollte eigentlich noch nicht nach Hause, aber es war nicht mehr viel los - traf ich auf Oisin und seinen irischen Kumpel. Er fragte mich, ob ich noch Lust hätte einen Pub aufzusuchen. Das kam wie gerufen. Wir sind in die City gefahren, aber der einzige Laden, der um diese Zeit noch auf hatte, war ein Striplokal... Wir haben uns dann bei "7 Eleven" ein 4Pack Dosenbier gekauft und uns auf eine Bank gesetzt bis die Bahn kam und mir kalt wurde. 7 Eleven ist eine Kette, die du hier an jeder Ecke findest. Von den Angeboten kommt es einer Tankstellenraststätte sehr nah. Man bekommt dort Hotdogs, Kanelbull, Kaffee und andere Getränke und Süßigkeiten. Außerdem kann man dort seine Prepaid Karte aufladen.

Das hier ist übrigens mein Moodpic von dem Tag: