Donnerstag, 13. Januar 2011

Stockholm


Lena wollte mal wieder mehr sehen und erleben als während so einem kurzen Aufenthalt überhaupt möglich ist...
Wir haben uns das Schloss angesehen, waren nachher aber ein wenig enttäuscht und Lena ärgerte sich, kostbare Zeit vertan zu haben. Naja, was soll's. Außerdem war es an dem Tag so verschneit, dass ein Spaziergang durch die Stadt nur noch kräfteraubender gewesen wäre. Unser Tipp für zukünftige Stockholm Besucher: Das Schloss lohnt sich nicht.

Jeder Tourist muss wenigstens einmal auf eine Touri-Abzocke reinfallen. Ich hatte im Reiseführer von "Katarinahissen" gelesen, ein Aufzug, wo man sich für 10 Kronen die Stadt von oben ansehen kann. Was im Reiseführer allerdings nicht erwähnt wurde, war, dass es sich dabei um eine Aussichtsplattform handelte, die man auch sehr leicht zu Fuß erreichen kann. Für 10 Kronen hätte man gerade eine Kanelbulle bei SevenEleven bekommen - ohne Kaffee.




Unser Hostel war ganz nett. Es gab eine Gemeinschaftsküche, in der Tee und Kaffee gestellt wurde und man viele andere Reisende traf. An einem Abend habe ich einer sehr netten Iranerin Backgammon beigebracht und danach musste ich "Mensch ärgere dich nicht" spielen. Ich habe es seit Jahren vermieden, weil ich vermutlich als Kind immer ausgerastet bin... Zum Glück habe ich diesmal nicht verloren.  ^^
Das Foto links zeigt nicht das Hostel, sonden ein urikes Café in einem alten Kerkergewölbe. Dort haben wir uns nach dem Schlossbesuch mit Kaffee, Waffeln und Kanelbulle aufgepäppelt.

Laut Reiseführer wurden einige U-Bahnstationen von Künstlern gestaltet. Wir haben uns deswegen ein Ticket besorgt (über 3 Euro für einen 70 Minuten gültigen Einzelfahrschein in Preisstufe A!!) und wurden wieder enttäuscht. Sooo berauschend ist die so genannte Kunst nicht. Der Reiseführer zitiert, es handle sich um die "längste Kunstgallerie der Welt". Im Grunde fällt es kaum auf, dass es sich um Kunstwerke handelt. Es wirkt eher so als wollte die Stadt die grauen Wände gestalten... Die U-Bahn in Stockholm ist übrigens das einzige Untergrundnetzwerk in ganz Schweden.
Dafür haben wir aber bei einem unserer Spaziergänge eine wunderschöne alte Apotheke entdeckt. Die Fotos geben auf Grund der Dunkelheit und der reflektierenden Glasscheibe ein nicht so klares Bild ab, aber der Blick durch das Fenster hat beinahe mehr über Zeit erzählt als unser gesamte Schlossbesuch.




Auf allen Fußgängerwegen wurde vor Dachlawinen gewarnt. Ein interessantes Erlebnis war, das Verfahren wie die Stockholmer dieser Gefahr vorbeugten. Auf den Dächern standen ein bis vier gesicherte Leute mir Schippen und unten auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand eine Person mit einer Pfeife, die auf Passanten achtete. Auf ein zweitoniges Signal wurde losgeschippt. Und da krachten die Schneemassen mit einer Wucht auf die Straße, wie man es sich nicht vorgestellt hatte. Die Angst tatsächlich von einer Lawine getroffen zu werden stieg bei dieser Vorstellung. Wurde nur einmal gepfiffen, stoppte die Schaufelei und man konnte passieren.
Die Häuser und Straßen in der Innenstadt sind echt schön. Die kleinen engen Gassen in Gamla Stan (Altstadt) erinnern beinahe an Italien.
Ich muss mir die Stadt unbedingt nochmal ohne die ganzen Schneemassen ansehen. Außerdem soll es dort noch mehr Second Hand Läden geben als in Göteborg - kaum vorstellbar. Ich dachte hier gibt es viele.




der Drache besteht teilweise aus kolorierten Elchgeweihen





Ich bin am Abend vor der Abfahrt in das Fotografiemuseum geganen, aber leider zeigten sie dort eine Fülle von selbstverliebten Andy Warhol Portraits, in denen er als Frau verkleidet dargestellt wird. Den kann ich ja gar nicht leiden.














Im Ganzen war es dennoch ein schöner Trip. Die Stadt ist wunderschön und ich werde im Sommer auf jeden Fall noch einmal hinfahren!