Sonntag, 24. Oktober 2010

Werkstätten - Wohnung - Alingsås


Ich liebe es, in der Werkstatt zu arbeiten und neue Techniken kennenzulernen. Mittlerweile habe ich mehr Zeit an der Kunsthochschule verbracht als an der Fotohochschule. ;-)
Die beiden Kurse - Videobearbeitung und Drucktechniken - sind großartig. Ich habe lange nicht mehr so viel in so kurzer Zeit gelernt.
Im Videokurs war ich richtig erfolgreich. Ich habe 2 Filme fertiggestellt. Einer davon ist eine Stop-Motion Animation über meine momentane Wohnungssituation. Außerdem haben wir die Aufgabe bekommen, einen  3-minütigen Film über einen bedeutenden Moment in unserem Leben zu machen.
Nächste Woche lernen wir wie man mit Sound arbeitet.

Papier schöpfen. Hinten sieht man die trocknenden Papierbögen.
Die geschöpfte Papiermasse wird zum
Trocknen auf grobe Leintücher gepresst
Maschine, die Papierfetzen und Wasser zu einer Pampe verarbeitet
Der Tisch ist mit einem Staubsauger verbunden und hat kleine Löcher
in der Arbeitsfläche, so dass das zu bedruckende Papier unter
dem Rahmen nicht verrutscht . Mit einer Art Abzieher wird die Farbe
durch die Poren auf das Papier gebracht.
Der Rahmen, den wir zum Siebdruck benutzen, besteht aus einer Seidenleinwand. Auf diese wird eine lichtempfindlichen Emulsion aufgetragen.
Das Bild, welches man verwenden möchte, hat man vorher vom PC auf transparenter Folie gedruckt.
Diese legt man auf den Rahmen und belichtet ihn mit UV-Licht. Die lichtempfindliche Emulsion härtet an den belichteten Bereichen aus; die unbelichteten Stellen lassen sich auswaschen. Dort kann nun die Druckfarbe durchdringen.

Der Rahmen muss sofort gereinigt werden, damit die Farbe nicht die
feinen Poren der Seidenleinwand verschließt





Zuerst wird die Platte mit Farbe eingewalzt
Die Farbe wird mit einem Tuch in die Tiefen eingearbeitet. Überschüssige
Farbe wird vorsichtig von der Oberfläche abgestrichen





































Beim Photopolymer arbeitet man mit Aluminiumplatten, die eine UV-Licht und Wasser-empfindliche Oberfläche haben. Auch hier wird das Bild mithilfe einer Transparentfolie übertragen. Dort wo kein Licht hinkommt löst sich die Schicht im Wasser und es kommt zu Vertiefungen, wo später die Farbe haften bleibt. Hier spricht man von Tiefdruck. (Kartoffelstempel beispielsweise gehören zum Hochdruck)
Das ist Börje. Er ist klasse. Wenn es um Papier geht,
ist er voll in seinem Element.
Druckwalze


Ich zieh zwar nächsten Sonntag wieder um, aber ich möchte euch trotzdem die Wohnung vorstellen, in der ich gut einen Monat gelebt habe. Die Bilder sind diesmal ein wenig unscharf, weil ich sie sehr klein gerechnet habe, damit ich beim Hochladen nicht so viel von meinem beknackten limitierten Speicher :-( verbrauche.

Mein Zimmer mit Blick in die Küche

Blick aus meinem Fenster in der 7. Etage. (aus Gewohnheit nehm' ich trotzdem die Treppe)


Auch hier findet man meine Zahnbürste nicht im Badezimmer, da in älteren
schwedischen Wohnhäusern Steckdosen im Bad äußerst unüblich sind




ich hab' mich ja soooo gefreut!!!!


Letztes Wochenende habe ich mit einer Gruppe einen Ausflug nach Alingsås gemacht. Ich finde auf den ersten Blick nichts Besonderes an dem Ort, außer dass er - verglichen mit dem Ruhrgebiet wie ein Dorf wirkt, aber es war schön, mal aus Göteborg rauszukommen und was von der Umgebung zu sehen. Man fährt ca. eine halbe Stunde mit dem Zug.
Jedes Jahr um diese Zeit findet man Lichtinstallationen im ganzen Ort verteilt. Es war ganz nett, aber arschkalt!






auf der Zugfahrt nach Alingsås


Ja, ich zieh wieder um. Hab heute eine nette WG gefunden - über Couchsurfing ;-)
Und zwar in ein RICHTIGES SCHWEDISCHES HALB-HOLZHAUS !!! :-))) und nur 2 oder 3 Etagen.
Mit Elchen im Vorgarten. ;-)

TADDAAAA!!




Sonntag, 10. Oktober 2010

kleines Update - was so passiert ist



ich war im historischen Museum.
ich hatte einen Gutschein für eine kostenlose Führung. Unser Guide war echt witzig.

Alter Schwede
Odin 


am Freitag, den 24. September präsentierten die Studenten aus dem ersten Jahr ihre Ergebnissen aus einem einwöchigen Workshop. Jeden Tag gab es ein neues Thema, zu dem die Studenten ein Foto machen sollten. Es ging bei dieser Übung darum, nicht viel nachzudenken und einfach etwas zu produzieren. Schade, dass ich davon nichts gewusst habe, ich hätte sicher teilnehmen können. Diese Art Ansporn kann ich manchmal gut gebrauchen.

Auf der Ausstellung kam ich erstmals in Kontakt mit den anderen Fotostudenten. Das war echt klasse. Ich wusste bis dahin gar nicht, wer noch so mit mir studiert, da ich ja noch keinen Unterricht in einer Klasse hatte. Im Grunde ging's hier auch erst im Oktober richtig los.

Das Wochenende habe ich bei Kumiko verbracht, weil Greta Besuch von ihrem Freund bekommen hat.

Am Montag darauf bin ich in mein neues Zimmer zu Lisbeth gezogen. Sie hat mir ein kleines Willkommensgeschenk gemacht. Duschgel von Yves Rocher, einen rosa Schwamm, eine Kerze und eine Karte mit einem Appelkaka-Rezept ( = Apfelkuchen).









Am Mittwoch, 29. September haben wir einen "Klassenausflug" nach Lousiana, Dänemark gemacht. Dort haben wir die Ausstellungen von Sophie Calle und dem deutschem Maler Anselm Kiefer besucht.
Jeder, mit denen ich gesprochen habe, war total begeistert davon, dass wir diesen Ausflug machen. Wir sind mit Bus und Fähre gefahren. Die Überfahrt auf der Fähre war unerwartet kurz. Schwupps waren wir in Dänemark! Wir hatten gerade den Bus verlassen und uns auf Deck bequem gemacht, da mussten wir schon wieder zurück zum Bus.

Am darauf folgenden Tag hatte ich meine erste "Kritikklass". Wir sind etwa 15 Studenten. Jedem standen 45 Minuten zur Verfügung seine eigene Arbeit und eine ausgewählte Arbeit von Sophie Calle, die einen beeindruckt hat, vorzustellen. Es war ziemlich anstrengend, aber interessant. Es wurde englisch und schwedisch gesprochen. Ich bin die einzige in unsere Klasse, die kein schwedisch spricht, aber das ist kein Problem. Ich konnte das ganz gut beeinflussen. Jedesmal wenn die Gruppe ins schwedische abgedriftet ist, musste ich nur eine Frage stellen und es wurde wieder umgeswitcht.
Die Leute sind total nett. Teilweise entschuldigten sie sich, wenn sie ihre Arbeit nicht in englisch vorstellten, - Voll süß! - dabei bin ich ja diejenige, die sich anpassen muss.

Jeden ersten Freitag im Monat gibt es ein Fredag-Frukost ( = Freitag-Frühstück), da versammeln sich alle Studenten und Hochschulbeteiligten und besprechen die neusten Angelegenheiten. Nebenbei wird von einem Buffet gefrühstückt. Ich find das klasse. Das ist so schön familiär. Obwohl ich nichts von der Diskussion verstanden habe. Es ging um den Beschwerdebrief der Studenten, in dem sie eine bessere Ausbildung durch mehr Lehrkräfte und so fordern.
Jessica, Oisim und ich sollten unsere Hochschule vorstellen. Ich hatte am Tag vorher ein paar Fotos aus Essen und von der Schule zusammengesammelt und eine kleine Präsentation zusammengestellt. Leider sind die Bilder bei der Präsentation in die falsche Reihenfolge gerutscht und ich musste ein bisschen improvisieren. Aber es lief ganz gut. Im Nachhinein fiel mir auf, dass ich unsere Schule nicht so gut dargestellt habe. Das lag wahrscheinlich daran, dass ich so begeistert von der Högskolan för Fotografi hier in Schweden so begeistert bin und im letzen Jahr in Essen nicht so zufrieden war...

An demselben Freitag (1.10.) war Kulturnatta in Göteborg. Es gab gaaaanz viel kostenloses Programm. Ich habe mir mit den Mädels einige Ausstellungen und Konzerte und eine afrikanische Feuertanzperformance angesehen. Später habe ich mich mit einem Kommilitonen getroffen, um eine Fotoausstellung zu besuchen. Der Fotograf hatte eine Nachricht an die Tür seines Ateliers gehangen, in der er sich entschuldigte, dass er es leider nicht geschafft habe seine Bilder rechtzeitig fertig zu bekommen und man sich die Diashow auf dem Monitor im Schaufenster ansehen könne. Voll peinlich für den! Alle Besucher, die vorbeikamen und das gelesen haben, haben sich darüber lustig gemacht...

Am Samstag habe ich Liseberg besucht. Wir hatten einen Coupon für freien Eintritt, so dass ich Max' Geburtstagsgutschein vollkommen für Achterbahnfahrten verschleudern konnte. Jipiie!!!
Abends war ich auf 'ner Erasmusparty und habe bis 4 h getanzt. Sie war angelegt als Kostümparty, aber nur die wenigsten haben sich verkleidet. Ich hab garnichts hier um mich groß zu verkleiden...